Doktortitel sind oft nur Beiwerk
Dieter Zetsche hat es getan, Johannes Teyssen auch, ebenso Kurt Bock und Reinhard Ploss: Alle vier Vorstandsvorsitzenden der Dax-Unternehmen Daimler, Eon, BASF und Infineon haben promoviert. Ist ein Doktortitel für den Aufstieg nach ganz oben ein Muss? Die Antwort lautet nein. Wie sehr ein Titel der Karriere nützt, darüber sind Experten unterschiedlicher Auffassung. Viele halten ihn für einen hilfreichen, aber nicht zwingend notwendigen Karrierebaustein. Und schon gar nicht für die Eintrittskarte ins Top-Management.
Internationale Unternehmen schätzten auch Bewerber mit MBA. Der Abschluss ist mit internationalen Abschlüssen vergleichbar. Björn Knothe, CEO der Stuttgarter Personalberatung division one, verweist aber auf einen unübersichtlichen Markt mit weltweit mehr als 10 000 MBA-Programmen, die das Rüstzeug fürs Management mit unterschiedlicher Qualität vermitteln. „Unternehmen können nur schwer einschätzen, wie gut die Ausbildung ist. Sie orientieren sich daher an der Universität“, sagt Knothe. Da es insgesamt so viele Titelträger gibt, tun Firmen sich grundsätzlich schwer, die Wertigkeit zu beurteilen.
(Quelle: Wirtschaftszeitung Baden-Württemberg/ Ausgabe 01/2016 / von Stefanie Köhler)