Führung in der KI-Ära: Key-Learnings

KI spart Zeit – aber was machen wir mit ihr?

Künstliche Intelligenz (KI) verspricht uns Effizienzgewinne, Automatisierung und neue Möglichkeiten. Doch eine aktuelle Studie zeigt eine überraschende Realität: 82 % der Führungskräfte geben an, dass KI ihre Arbeit beschleunigt – doch 36 % verschwenden mehr als die Hälfte dieser gewonnenen Zeit. Noch drastischer ist das Bild auf Mitarbeiterebene: 83 % der KI-Nutzer geben zu, mindestens ein Viertel ihrer durch KI freigewordenen Zeit nicht produktiv zu nutzen.
Diese Zahlen offenbaren eine fundamentale Herausforderung für Unternehmen und Führungskräfte: Der Zeitgewinn durch KI ist kein Selbstzweck – er muss aktiv gestaltet werden. Führungskräfte, die diesen Wandel nicht bewusst steuern, riskieren, dass ihre Organisationen auf der Stelle treten, während ihre Wettbewerber neue Potenziale erschließen.
Warum bleibt der Zeitgewinn ungenutzt?
Die Harvard Business Review beschreibt in einer aktuellen Untersuchung, warum viele Unternehmen den durch KI gewonnenen Spielraum nicht sinnvoll nutzen. Die wichtigsten Gründe:
- Keine klare Strategie für Zeitersparnisse: Viele Unternehmen setzen KI ein, um Prozesse zu optimieren, aber sie messen nicht, wie die frei gewordene Zeit genutzt wird.
- Führungskräfte setzen keine Prioritäten: Statt strategische Aufgaben anzugehen, bleibt man oft in gewohnten Routinen hängen.
- Mitarbeitende ohne Guidance: Ohne gezielte Führung und Impulse fehlt vielen Mitarbeitenden die Orientierung, wie sie ihre zusätzliche Zeit produktiv investieren können.
Die Kernfrage ist also nicht, ob KI Zeit spart – sondern wie diese Zeit genutzt wird.
Wie sich Jobprofile verändern – Vertiefung vs. Verbreiterung
In seinem Vortrag beim KI-Summit Germany beleuchtete Marc Hammer, wie sich Rollen im Unternehmen durch KI weiterentwickeln. Es gibt zwei zentrale Modelle:
- Vertiefung des Jobs: KI übernimmt repetitive Aufgaben, sodass Mitarbeitende sich stärker auf kreative, analytische oder strategische Aspekte konzentrieren können.
- Verbreiterung des Jobs: Die durch KI gewonnene Zeit wird genutzt, um neue Verantwortlichkeiten zu übernehmen – anstatt bestehende Aufgaben einfach nur schneller abzuarbeiten.
Die Aufgabe der Führung: Entscheider müssen aktiv steuern, welche Rolle Mitarbeitende in der KI-Ära einnehmen und wie der Wandel erfolgreich orchestriert wird.
Führungskräfte als Taktgeber: Wie die gewonnene Zeit sinnvoll genutzt werden kann
Was können Führungskräfte konkret tun, um den Zeitgewinn durch KI in echten Fortschritt umzuwandeln? Hier sind vier bewährte Strategien:
- Transparenz schaffen & Zeitgewinne messen: Nur wer erkennt, wie viel Zeit tatsächlich gespart wird, kann gezielt steuern, wie sie genutzt wird. Führungskräfte sollten Tracking-Methoden einsetzen und bewusst reflektieren, wo Effizienzsteigerungen stattfinden.
- Zeit für strategische Arbeit reservieren: Studien zeigen, dass Manager oft 60–80 % ihrer Zeit mit operativen Aufgaben verbringen. KI bietet die Chance, diese Balance zu verschieben – und mehr Zeit für Innovation, Personalentwicklung und strategische Themen einzuplanen.
- Gezielte Weiterentwicklung von Teams fördern: KI bedeutet nicht, dass Mitarbeitende überflüssig werden – im Gegenteil. Führungskräfte sollten darauf achten, dass Teams ihre gewonnene Zeit für Weiterbildung, neue Verantwortlichkeiten und Innovationen nutzen.
- Bewusste Kultur des Produktivitätsgewinns etablieren: In vielen Unternehmen entsteht durch KI nur eine "Beschleunigung des Bestehenden". Stattdessen sollten Führungskräfte gezielt Anreize setzen, damit Teams sich fragen: Wie können wir diese zusätzliche Zeit sinnvoll und zukunftsorientiert einsetzen?
Wie Führungskräfte diese Strategien konkret umsetzen können, erfahren Sie in unserem Praxisleitfaden:
Fazit: KI verändert Führung – aber nur, wenn wir sie aktiv gestalten
KI bietet enorme Potenziale – doch ohne aktives Zeitmanagement und strategische Führung bleibt der gewonnene Freiraum oft ungenutzt. Führungskräfte stehen vor der Aufgabe, diesen Wandel bewusst zu orchestrieren – und aus Zeitgewinnen echten Fortschritt zu machen.
Die Erkenntnisse aus dem Vortrag von Marc Hammer und der Harvard-Studie zeigen klar: Was Mitarbeitende mit ihrer durch KI gewonnenen Zeit tun, hängt maßgeblich davon ab, wie Führungskräfte sie dazu ermutigen.
Jetzt ist die Zeit, Führung in der KI-Ära neu zu definieren.
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